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Berichte

Gemeinsamer Bericht des Präsidenten und des Direktors

 

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Me Daniel Wiedmer Präsident des Verwaltungsrat | Arian Kovacic, Direktor


2021 im Zeichen von Veränderungen und Herausforderungen

Die COVID-19-Pandemie hat auch in 2021 weiterhin unsere Gewohnheiten und unser Leben verändert und einen grossen Platz in unserem Alltag eingenommen. In diesem Sinne war auch die Clinique Le Noirmont gezwungen, ihre Aktivitäten anzupassen, neue Hygienestandards einzuführen, um eine Ausbreitung des Virus in unserer Institution zu verhindern, strenge Regeln für die Patienten aufzustellen, wie etwa das Abstandhalten von Patienten bei Gruppenaktivitäten, die Besuchszeiten für eine gewisse Zeit zu verbieten und dann zu beschränken, um die Richtlinien unserer eidgenössischen und kantonalen Behörden einzuhalten.

Trotz all dieser Einschränkungen ist es unserer Klinik gelungen, ihre Leistungen im Hinblick auf eine moderne, qualitativ hochwertige und individuelle Rehabilitation aufrechtzuerhalten, um jedem Patienten die Rückkehr in sein gewohntes Umfeld und seinen Beruf oder die Wiedererlangung einer weitestgehenden Selbstständigkeit zu ermöglichen.

Und so hat die Klinik aufgrund ihrer Erfahrung in der interdisziplinären Behandlung in den Bereichen Innere Medizin und Psychosomatik auch ein Programm zur Long-COVID-Rehabilitation eingerichtet.

Während wir 2020 aufgrund des Verbots bzw. der Verschiebung von nicht dringenden chirurgischen Eingriffen und folglich einer geringeren Rehabilitationstätigkeit einen erheblichen Rückgang der Besucherzahlen der Klinik und des Umsatzes hinnehmen mussten, konnten wir 2021 trotz der COVID-Massnahmen ein sehr zufriedenstellendes Geschäftsjahr realisieren. Wir verzeichneten über das Jahr hinweg eine dem Budget entsprechende Auslastung und können einen Gewinn ausweisen.

Die Klinik hat im Jahr 2021 die REKOLE®-Zertifizierung erhalten. Dieses Gütezeichen wird von H+, (dem Dachverband der öffentlichen und privaten Schweizer Spitäler, Kliniken und Pflegeinstitutionen) vergeben. Die Zertifizierung steht insbesondere bei den Kantonen und Versicherungen für Transparenz, Leistung und Wirtschaftlichkeit.

Erwähnenswert ist das neue Tarifsystem der stationären Rehabilitation ST-Reha, das nach mehreren Verzögerungen am 1. Januar 2022 in Kraft trat. Seine Umsetzung nahm im Laufe des Jahres einen Grossteil der Aktivitäten und Ressourcen aller Mitarbeiter in Anspruch. Diese neue Abrechnungsmethode, die die Tagespauschalen ersetzt, ist ein Pauschalvergütungssystem nach Art der Rehabilitation und nach der Schwere der Fälle. Wir hoffen, dass dieses System letztlich einen realistischen Vergleich zwischen den Rehabilitationskliniken ermöglicht und die historischen Tarifungleichheiten des alten Systems, unter denen wir immer noch leiden, endlich beseitigt werden können.

2021 war auch von wichtigen Veränderungen innerhalb der Klinik geprägt. So hat Me Marco Locatelli, der seit 2014 Vorsitzender des Verwaltungsrats ist, sich nicht für eine weitere Amtszeit zur Verfügung gestellt. Wir danken ihm für seinen wichtigen Beitrag zum Erfolg und Ansehen unserer Institution.

Martin Zuber hat uns Ende Januar nach sieben Jahren als Direktor der Klinik verlassen. Mit seinen ausgezeichneten Kenntnissen des Gesundheitswesens hat er wesentlich zur Entwicklung unserer Institution beigetragen und hierfür möchten wir ihm danken. Anschliessend verliess auch Chefarzt Dr. Christoph Kaufmann, der den Interims-Vorsitz des Direktionskomitees übernommen hatte, die Klinik zum Jahresende, ebenso wie Dr. Matthias Paul. Wir danken ihnen beiden für ihr Engagement.

Der Verwaltungsrat ernannte Herrn Arian Kovacic zum neuen Direktor der Clinique Le Noirmont, der sein Amt im September 2021 antreten wird.

In den nächsten Jahren stehen der Klinik ein paar grosse Aufgaben bevor. Bei der Neudefinition ihrer Strategie müssen insbesondere die Rehabilitationszentren, deren Einrichtung viele Krankenhäuser planen, oder die Verlagerung medizinischer Leistungen vom stationären in den ambulanten Bereich berücksichtigt werden. Die Klinik muss daher die Zusammenarbeit mit den zuweisenden Partnern intensivieren, Rehabilitationsleistungen im Rahmen von Managed-Care-Projekten mit den Versicherern ausarbeiten, die Anerkennung der Rehabilitation als wesentliches Element der Behandlungskette erreichen und schliesslich kostendeckende Tarife erhalten, die Investitionen zur Aufrechterhaltung der Qualität unserer Leistungen gewährleisten und dabei Patienten mit immer schwereren Pathologien berücksichtigen.

Um diese Ziele zu erreichen, weiss der Verwaltungsrat der Klinik, dass er auf die Behörden und seine Partner zählen kann. In diesem Sinne möchte er der Republik und dem Kanton Jura herzlich für die Unterstützung in dieser schwierigen Zeit danken.

Schliesslich möchte der Verwaltungsrat das sehr grosse Engagement würdigen, das die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter während des Jahres 2021 gezeigt haben, um die Pandemie und ihre Folgen für unsere Patienten zu bewältigen und gleichzeitig den reibungslosen Betrieb der Klinik sicherzustellen. Ohne die Motivation jeder und jedes Einzelnen hätte die Klinik den normalen Geschäftsablauf nicht so schnell wieder aufnehmen können.

 

 

 

Bericht des Chefarztes für die kardiale und internistische Rehabilitation

 

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  Dr. med. Christoph Kaufmann
  Chefarzt für die kardiale und internistische Rehabilitation 

 

 

Covid. Die Klinik wurde in der zweiten Welle der Pandemie als strategische Reserve des Kanton Jura rekrutiert und hat sowohl Akut-Patienten, Patienten mit Covid sowie Patienten zur Rehabilitation aus dem Spital Jura aufgenommen. Aufgrund dieser Erfahrungen hat die Klinik ein Post-Covid Programm entwickelt und dadurch ihre Kompetenzen im Bereich der ärztlichen Versorgung, pflegerischen Behandlung der Patienten sowie ihre Therapien (Physiotherapie, Atemtherapie, Trainingstherapie, Ergotherapie) den Patienten zur Verfügung gestellt. Im Rahmen der Post Covid-/Long Covid-Therapie wurden Elemente der integrativen Medizin integriert. Dieses Programm wurde von der Öffentlichkeit wohlwollend wahrgenommen und rege genutzt. Die Verläufe der Patienten waren durchwegs erfolgreich.

Kardiologie. Die Klinik konnte ihre Kompetenzen im Bereich der kardialen Rehabilitation weiter ausbauen und die Verbindungen mit den Universitätsspitäler Bern/Basel aufrechterhalten und intensivieren. Neben der üblichen Indikationen wie Bypassoperation, Klappenoperation wurden vermehrt Patienten nach TAVI aufgenommen, Patienten nach Transplantation wie auch Patienten mit künstlichem Herzen (Assist Device). Unsere jährliche Fortbildung Kardiologie hatte die Aorta und ihre Erkrankungen zum Inhalt und wurde von den Teilnehmern sehr positiv bewertet. Prof. J. Schmidli, Leiter der Herzchirurgie am Inselspital Bern und Dr. M. Stadelmann, Kardiologe aus Biel sowie Dr. Christoph Kaufmann haben diese häufig sehr akute und schwere Pathologie aus dem Blickwinkel der Diagnostik, chirurgischen Therapie und Rehabilitation erläutert.

Onkologie/Innere Medizin. Im Vordergrund stand für die Innere Medizin die Covid-assoziierten Erkrankungen. Das Programm Onkologie ermöglichte eine multidisziplinäre Behandlung der onkologischen Patienten wie auch der Post-Covid-Patienten mit engem Einbezug der Psychologen, Sozialarbeiter, Ergotherapie sowie die Vorbereitung der poststationären Behandlung. Im Bereich der integrativen Medizin wurde die Pflege in äusseren Anwendungen und Wickeln geschult. Frau Ch. Sust und Fr R Schneider, Expertinnen auf dem Gebiet der anthroposophischen Pflege haben unsere Pflegefachkräfte intern während mehreren Tagen unterrichtet. Ziel ist, dass die pflegeabhängigen Patienten von Leistungen, welche die Regeneration stimulieren profitieren können und dadurch ihre aktive Rehabilitation rascher aufnehmen können.

Ambulante Kardiologie. Die Tätigkeit in der ambulanten Sprechstunde/Kardiologie konnte im Umfang von ca. 60 % weitergeführt werden. Die Schrittmachersprechstunde konnte unverändert weitergeführt werden, die Zahlen im Bereich der Stressechokardiografie konnten erfreulich gesteigert werden. Durch einen längerfristigen Krankheitsausfall mussten Patienten von den beiden stationär tätigen Kardiologen versorgt werden. Dennoch konnte das gesamte Volumen um ca. 10 % gesteigert werden (definitive Zahlen gemäss Controlling im Januar).

Belegung/Zahlen. Im Februar sind die Patientenzahlen im Bereich der Kardiologie stark angestiegen, am ehesten ein Aufhol-Effekt aufgrund der verschobenen Operationen im Rahmen der zweiten Covid-Welle. Ab Mitte Februar bis Ostern haben wir mit einer Unterbelegung gekämpft, schliesslich aber das gesetzte Budget für die Covid-Zeit doch erreicht. Im Sommer sind die Patientenzahlen stark angestiegen mit Spitzenbelastung von 100 Patienten pro Tag, wovon 50 kardiologischen Patienten. So konnten wir die Auslastung gemäss den Zielvorgaben erreichen.

Ausbildung. Die Klinik bietet Ärzteausbildung im Rahmen der FMH für Kardiologie und Innere Medizin. Erneut erhielt die Klinik eine hervorragende Beurteilung durch die Kandidaten (Note 5.9/6, Durchschnitt der Vergleichsgruppe 5.5/6). Unsere Assistenzärzte haben alle vielversprechende Anschlussstellen gefunden. Unser Oberarzt/Kardiologie, Dr. M. Roberto konnte seine Weiterbildung in Kardiologie erfolgreich mit der Prüfung abschliessen. Die Klinik erfreut sich einer regen Nachfrage bei den jungen Kollegen.

 

Bericht des Chefarztes für die muskulo-skelettale Rehabilitation

 

 

 

  Dr. med. Matthias Paul
  Chefarzt für die muskulo-skelettale Rehabilitation

 

 

Während des Jahres 2021 war das Thema COVID stets präsent. In der muskulo-skelettalen Einheit haben wir mit durchschnittlich 19,5 belegten Betten bei einem auf 20 Betten festgelegten Ziel das Budget fast erreicht. Die Abteilung macht heute fast 25 % der Patienten der Klinik aus und bestätigt damit die Entscheidung aus dem Jahr 2015, die muskulo skelettale Rehabilitation in der Clinique Le Noirmont einzuführen. Daher bin ich für die Zukunft dieser Einheit optimistisch, da sie zum Fortbestand der Klinik beiträgt. Darüber hinaus bin ich persönlich stolz darauf, dass ich dazu beigetragen habe, den Grundstein für diese Abteilung zu legen, die das Gesicht der Klinik verändert hat. Sie hat sich von einer reinen kardiovaskulären Rehabilitationseinrichtung im Laufe der Jahre zu einem multidisziplinären Rehabilitationszentrum entwickelt.

Trotz ihrer abgelegenen geografischen Lage interessieren sich Spitäler, zuweisende Ärzte und auch Patienten für die Clinique Le Noirmont. Sie hat einen ausgezeichneten Ruf, der sich vor allem durch drei Faktoren erklären lässt, die ihre Vielfalt ausmachen: die Natur rund um die Klinik, die Freundlichkeit aller Mitarbeitenden und das innerhalb der Klinik versammelte Fachwissen. Es bleibt zu hoffen, dass die neue Führung der Klinik diese Vorteile pflegt und erkennt, dass man sich nicht mit dem zufrieden geben sollte, was scheinbar erreicht worden ist. Man muss stattdessen den Mut aufbringen, in die Infrastruktur und in die Entwicklung des Therapieangebots zu investieren, das sich ständig an die Bedürfnisse unserer Patienten und unserer zuweisenden Partner anpassen muss. Hierfür muss man meiner Meinung nach auf die eine oder andere Weise nach Allianzen suchen, um die nötigen finanziellen Mittel einzuwerben.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass 2021 das Jahr eines fast vollständigen Personalwechsel auf Ebene der Direktion und des Verwaltungsrats ist, was eine andere Vision zur Folge haben wird. Und schliesslich war es das Jahr, in dem ein neues Kapitel in der kardiovaskulären und muskulo-skelettalen Abteilung mit jeweils eine neuen Leitung aufgeschlagen wurde. Ich wünsche ihnen viel Freude bei ihrer Arbeit.

Vielen Dank an alle für die gemeinsamen Momente.

 

Bericht des Chefarztes der psychosomatischen Einheit

 

 

 

  Dr. med. Olivier Tible
  Chefarzt der psychosomatischen Einheit

 

 

Während dieses Jahr noch von aufeinanderfolgenden Krisen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie geprägt war, war die psychosomatische Einheit der Clinique Le Noirmont weiterhin durchgehend in Betrieb und konnte eine sehr gute Pflegequalität bei der allgemeinen bio-psycho-sozialen und psychosomatischen Behandlung der Patienten vorweisen.

Zusätzlich zu den mit der Pandemie verbundenen Schwierigkeiten wie verschärften Screening- und Isolationsmassnahmen, Stornierungen von Aufenthalten, Einschränkungen der ambulanten Tätigkeit, ambulanten Beratungen und Nachsorge, die häufig telefonisch abgewickelt werden, der Gefahr einer Epidemie oder auch dem Infektionsstatus des Pflegepersonals war ich selbst ab Januar viele Monate aus gesundheitlichen Gründen abwesend. Die Ärzte Dr. Andry Andriamaholisoa und Dr. Farshid Sadeghi vertraten mich interimsweise fast das ganze Jahr hindurch und stellten die Verbindung zur medizinischen Leitung her. Ich möchte ihnen persönlich für ihren Einsatz während dieser Zeit danken.

Auch neue Mitarbeitende, die in diesem Jahr eingestellt wurden, zeigten eine sehr gute Anpassungsfähigkeit und trugen, jeweils mit ihrem spezifischen theoretischen und praktischen Kenntnissen, zu einer hervorragenden Versorgung in der psychosomatischen Einheit bei. So verstärkten Dr. Alfredo Velardi, der die therapeutische Qi-Gong-Gruppe übernommen hat und auch Akupunktur praktiziert, die Krankenpflegerin Gaëlle Scheidegger, die auf Fussreflexzonentherapie spezialisiert ist, sowie die Psychotherapeutin und Praktikantin Laura Galbiati das Team. Zusammen mit allen Mitarbeitenden der psychosomatischen Einheit ermöglichten sie die Betreuung, Planung und Durchführung von Voraufnahmegesprächen, die stationäre und/oder ambulante Betreuung der Patienten (die sich z. T. im Zustand der psychischen Dekompensation befanden), die Durchführung der geforderten Beurteilungen (z. T. für die Invalidenversicherung) und führten so die Tätigkeit der Liaisonpsychiatrie innerhalb der Klinik aus.

In Bezug auf die haushaltsbezogenen und damit aktivitätsbezogenen Ziele ist hervorzuheben, dass die durchschnittliche Anzahl der stationären Patienten ab Juni 2021 gestiegen ist und bis zum 31.12.2021 eine Auslastung von 15,9 Patienten pro Tag erreicht wurde (bei einem ursprünglichen Ziel von 17 Patienten). Zusammen mit der schrittweisen Erhöhung meiner Arbeitszeit ist dies angesichts der obigen Ausführungen immer noch sehr ermutigend für das Jahr 2022.

So scheint es, dass diese Corona-Krise die Arbeitsbeziehungen innerhalb des Teams der psychosomatischen Einheit gestärkt hat, obwohl dort bereits vor meiner Ankunft im Juli 2020 ein positives Arbeitsklima herrschte. Das Team ist nun bereit, sich auf die neuen administrativen Anforderungen des neuen Tarifsystems ST-REHA einzustellen, das ab Januar 2022 in Kraft tritt, und gleichzeitig weiterhin eine vorbildliche Arbeitsqualität und Professionalität bei der Betreuung jeder einzelnen hospitalisierten Person zu gewährleisten.